Pool im Herbst: Schwimmbad winterfest machen
Wird der Pool im Garten im Herbst sorgsam für den Winter vorbereitet, können kostspielige Frostschäden und einen aufwändigen Frühjahrsputz vermieden werden.
Nachstehend haben wir daher für Sie übersichtlich zusammen gefasst, was Sie jetzt im Herbst beim Einwintern Ihres Pools vor dem Winter berücksichtigen sollten.
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Schritt für Schritt den Pool im Herbst einwintern
Beckenkörper, Folie und Poolwasser
Die Temperatur des Schwimmbeckenwassers sollte beim Einwintern nicht mehr als 12° C betragen. Saugen Sie den Beckenboden nochmals gründlich ab und reinigen Sie den Sandfilter durch kräftiges Rückspülen. Senken Sie den Wasserspiegel ca. 5 bis 10 cm unter die Öffnung des Einbauskimmers bzw. der Gegenstromanlage oder der eventuell den oben befindlichen Einströmdüsen ab. Dabei sollten Sie berücksichtigen, dass sich der Wasserspiegel mindestens 20 cm oberhalb der im Wasser befindlichen Einbauteile befindet, damit die sich im Winter bildende Eisdecke keine Beschädigung an den Einbauteilen verursacht. Bei einem Pool ohne Abdecksystem muss der Wasserspiegel bei Regen und Schneefall gegebenenfalls nachkorrigiert werden.
Beseitigen Sie Schmutz- und Kalkränder, da diese nach der Poolsaison leichter zu entfernen sind, als im kommenden Frühjahr.
Chlor- und pH-Wert
Regeln Sie den pH-Wert genau und fügen Sie dem Schwimmbadwasser so viel Chlorgranulat zu, dass sich ein leicht überhöhter Chlorgehalt ergibt. Lösen Sie das Chlorgranulat in einem Kübel mit warmem Wasser auf und mischen es dem Beckenwasser bei. (Maximal 4 Esslöffeln Chlor in 5 Liter warmen Wasser auflösen, bei höherer Konzentration löst sich das Chlor nicht rückstandsfrei auf und es kann zu Bleichschäden kommen).
Eisdruckpolster & Wintermittel
Das Wintermittel verhindert während der Wintermonate die Ablagerung von Kalk, hemmt die Algenbildung und erleichtert die Frühjahrsreinigung. Die wichtigsten Regeln für die Anwendung von Wintermitteln:
- Verteilen Sie das Wintermittel direkt in das Becken. Rühren Sie zusätzlich, am besten mit dem Laubkescher nochmals um.
- Die optimale Wirkung eines Wintermittels ist erst bei einer Wassertemperatur von unter 12 °C gewährleistet.
- Chlor keinesfalls direkt ins Wasser geben (Bleichgefahr).
- Regen- und Schmelzwasser würde das Becken wieder füllen. Daher empfiehlt es sich (falls Sie keine Schwimmhalle besitzen) das Regenwasser mit geeigneten Abdeckvorrichtungen z.B. Trapezblech, Abdeckplanen usw. abzuleiten.
- Die Wasserqualität Ihres Schwimmbeckens sollte zum Zeitpunkt des Einwinterns der Qualität beim Badebetrieb entsprechen.
- Vergewissern Sie sich, dass der Grundwasserspiegel in den Wintermonaten nicht höher ansteigen, als der im Schwimmbecken abgesenkte Wasserstand, denn es könnte sonst durch Aufschwemmen der Folie bzw. des Beckenkörpers großer Schaden entstehen.
Eisdruckpolster sollten unbedingt angebracht werden. Sie sind aus weichem, luftgefüllten Polyäthylen. Der Ballastkasten ist zur Stabilisation, im unteren Bereich mit Quarzsand befüllt. Die Druckpolster nehmen die gewaltigen Drücke die bei der Bildung der Eisdecke entstehen auf und schützen dadurch den Beckenkörper bzw. die vernetzt- und verspachtelte Oberfläche bei den ISO-Stein-Schwimmbecken.
Technik & Technikraum
Nach dem Absperren der Leitungen für den Bodenablaufs- und der Einströmdüsen, öffnen Sie alle Entleerungsschrauben bei: Filterpumpe, 6-Wege-Ventil, Sandfilterkessel, Gegenstromanlage usw. Anschließend reinigen Sie den Vorfilter; wenn möglich demontieren Sie die Filterpumpe und lagern die Pumpe in einem trockenen Raum. Stellen Sie das 6-Wege-Ventil auf die Stellung „Winter", sollte keine Winterstellung vorhanden sein, so stellen Sie das Ventil auf eine Zwischenstellung (z.B. zwischen Filtern und Entleeren), damit der Sandfilter belüftet wird und das Wasser vollständig abläuft und die Sterndichtung geschont wird.
Der Sandfilter kann im Pumpenraum oder im Freien bleiben, der Manometer auf dem Sandfilter muss jedoch frostsicher aufbewahrt werden. Bei festverrohrten Anlagen öffnen Sie alle Entleerungshähne, falls erforderlich auch die Rohrverschraubungen damit das Wasser in den Leitungen abfließen kann, mit Ausnahme die des Bodenablaufes und die Zuleitung zu den Bodeneinlaufdüsen. Diese Leitungen müssen bei nicht frostsicheren Technikräumen mit geeigneten Mitteln oben und seitlich und nach unten (nicht die Bodenfläche wegen der aufsteigenden Bodenwärme) gegen Frost geschützt werden. Die Entleerungshähne bleiben über den Winter geöffnet.
Solaranlage
Öffnen Sie alle Entleerungsschrauben (Hähne) einschließlich bei dem Rückschlagventil. (Falls nicht vorhanden, öffnen Sie die Verschraubungen bei dem Rückschlagventil, so kann das in den Kollektoren befindliche Wasser abfließen. Bei Solaranlagen mit eigener Umwälzpumpe gilt für die Einwinterung das gleiche, wie bei der Filterpumpe.
Salzanlage / pH-Dosierer / Chlor-Dosieranlage
- Chlorgenerator (Salzanlage- Saltmaster): Entleeren Sie das Zellengehäuse. Nehmen Sie das Steuer-Netzteil aus dem Technikschacht und lagern Sie die Anlage in einem frostsicheren, trockenen Ort.
- pH-Dosierer, Chlordosieranlage: Dieses Präzisionsgerät muss demontiert und an einem frostsicheren, trockenen Ort aufbewahrt werden. Um Schäden der empfindliche Sensormembran an der Messsonde zu verhindern, muss die Messsonde in einer pH4- oder PH7-Pufferlösung, oder noch besser in einer speziellen Aufbewahrungslösung in einem dafür vorgesehenen Aufbewahrungsbehälter aufbewahrt werden.
- Gegenstromanlage: Bei abgesenktem Wasserspiegel Entleerungsschrauben öffnen, Pumpenverschraubungen öffnen und die Anlage an einem frostsicheren Ort lagern.
- Einstiegsleiter: Die Einstiegsleiter abbauen und frostsicher aufbewahren.
- Solardusche: Öffnen Sie die Ablassschrauben. Das Wasser läuft nur dann zur Gänze aus, wenn die Warm - und Kaltwasserarmatur geöffnet ist. HINWEIS: Die meisten Solar- und Gartenduschen sind nicht frostsicher. Am sichersten ist es, die Dusche abzubauen und frostsicher zu lagern.
- Zubehör: Schwimmschläuche, Bodenreinigungsgeräte, Kescher und Bürsten sollten frostsicher aufbewahrt werden.
Abdeckung für den Pool im Winter
Schwimmbadüberdachungen verlängern die Badesaison und reduzieren den Arbeitsaufwand rund ums Schwimmbecken. Sie sind prinzipiell winterfest. Sie sollten allerdings berücksichtigen, dass bei sehr hoher Schneelast die Belastbarkeitsgrenze der Überdachung überschritten wird. Vor allem bei flachen Ausführungen sammelt sich manchmal der Schnee in größeren Mengen an.
So belasten schon 30 cm Nassschnee eine Überdachung für ein 8 x 4 m Becken mit ca. 6.000 kg. Dem können Sie ganz einfach vorbeugen, indem Sie von Zeit zu Zeit den Schnee von der Überdachung entfernen. Für genaue Angaben zur Belastbarkeit Ihrer Überdachung wenden Sie sich an den jeweiligen Hersteller. Achten Sie beim Einwintern darauf, dass alle Verschlüsse für die Windsicherung, bei Türen und Klappen ordnungsgemäß verriegelt sind.
Solardusche & Poolroboter
Bitte beachten Sie die Angaben der Bedienungsanleitung bzw. des Herstellers. Wird die Dusche bzw. der Poolroboter nicht ordnungsgemäß überwintert, können dauerhafte Schäden entstehen, die von der Garantieleistung ausgeschlossen sind.
Nutzen Sie Ihren Pool solange wie möglich!
Mit einer Wärmepumpe oder Solaranlage in Kombination mit einer Poolüberdachung kann das Schwimmbecken bis spät in den Herbst genutzt werden. Für Saunabesitzer zum Beispiel als Tauchbecken auch im Winter.
Wenn die Wassertemperatur unter 20 °C fällt, kann die Filterzeit auf 4 - 6 Stunden reduzieren werden. Die Wasserwerte sind jedoch spätestens alle zwei Wochen zu kontrollieren! Beträgt die Wassertemperatur nicht mehr als 12°C, dann ist Zeit, den Pool einwintern.