Verfärbung der Poolfolie durch Sonnencreme
Sonnencreme schütz die Haut vor Sonnenbrand und Langzeitschäden. So gut diese für die Haut sein soll, so schlecht kann Sonnencreme jedoch für die Poolfolie sein. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen die Hintergründe.
In den letzten Jahren sind vermehrt gelb-braun-grünliche Verfärbungen auf Schwimmbadfolien aufgetreten. Diese Verfärbungen zeigen sich in der Regel oberhalb oder im Bereich des Wasserspiegels bzw. bei der Überlaufrinne. Sie sind dermaßen hartnäckig, dass sie mit nahezu keinem Reinigungsmittel beseitigt werden können, ohne die Folie dadurch nachhaltig zu schädigen. Die im Schwimmbad üblichen sauren oder alkalischen Reiniger zeigen keine Wirkung. Lösungsmittel entfernen zwar die Verfärbungen, lösen aber die Folie an und schädigen sie dadurch irreparabel.
Die Analyse der verfärbten Folienoberflächen hat ergeben, dass sich auf der Folie Reste von Sonnenschutzmittel eingefressen haben. Es handelt sich dabei meist um spezielle Sonnenschutzmittel mit einem Schutzfaktor über 20, welche sehr lange haften und sich auch im Wasser kaum ablösen.
Die durchgeführten Labortests haben ergeben, dass es offenbar für das Auftreten der Verfärbungen neben diesen Sonnenschutzmitteln noch einen zweiten Faktor im Schwimmbadwasser braucht nämlich Kupfer (Cu). Das Sonnenschutzmittel scheint dabei als Träger, das Kupfer als Verfärber zu agieren. Vermutlich geht das Sonnenschutzmittel mit dem Kupfer eine chemische Verbindung ein, wobei das Kupfer nicht mehr durch das Chlor oxydiert werden kann.
Warum findet die Verfärbung in der Regel im Oberflächenbereich statt? Weil das Sonnenschutzmittel hauptsächlich auf dem Wasser schwimmt. Es ist langhaftend und nicht wasserlöslich.
Einige Hersteller dieser Sonnenschutzmittel warnen in ihren Gebrauchsanweisungen vor Verfärbung der Textilien. Das Phänomen tritt übrigens nicht nur bei Folienbädern auf. Sogar in Polyesterbecken, auf Fliesen, ja sogar auf Glas findet die gleiche Verfärbung statt.
Wenn Sie ein Schwimmbecken mit Verfärbungen haben, lässt sich das Problem eigentlich nur korrigieren, indem Sie einen neuen Streifen Schwimmbeckenfolie auf die verfärbte Stelle aufschweißen.
Kupfer kann über kupferhaltige Algizide oder Kombiprodukte ins Wasser gelangen. Zu tiefe pH-Werte lösen zudem Kupfer aus bronzehaltigen Armaturen oder Wärmetauschern, welche häufig aus Kupfer bestehen. Teilweise kommt Kupfer sogar im Füllwasser vor. Kupfer kann z. B. mit Superflock von Bayrol ausgeflockt werden.
Wenn Sie sich vor dem Baden intensiv duschen, wäre zumindest ein Teil dieses Sonnenschutzmittels (es ist leider sehr stark haftend) abgewaschen. Kinder duschen aber sehr selten vor dem Baden. Zudem ist bei wasserfesten Sonnenschutzmitteln ausdrücklich erwünscht, dass sich das Mittel nicht leicht abwischt, damit es auch während des Badens vor der Sonne schützt und nicht nach jedem Bad wieder neu aufgetragen werden muss.