Allgemeine Infos zur Sauna
Die Sauna blickt auf eine lange Geschichte zurück. Es gibt viele Mythen, Richtlinien und gewisse Vorgaben. Hier erfahren Sie alles zur Geschichte der Sauna, ob die Sauna auch im Sommer verwendet werden kann, wie sich der Aufguss auf die Gesundheit auswirkt und welche Fehler man in der Sauna machen kann.
Die Wirkung der Sauna auf die Gesundheit
Wenn sich aber bei kalten Außentemperaturen die Haut in Falten und der Winterblues aufs Gemüt legt, sind Sauna und Dampfbad ein "heißer" Tipp für Körper und Seele. "In der Sauna verraucht der Zorn, und die Galle trocknet ein", lautet etwa ein Sprichwort aus Finnland.
In der klassischen Sauna wird der Kreislauf mit bis zu 100 Grad Celsius konfrontiert. So heiß kann es im Bereich der obersten Schwitzbank werden. Die Haut erwärmt sich auf bis zu 42 Grad. Der Körper registriert einen Temperaturanstieg von etwa einem Grad und meldet: "Leichtes Fieber". Das lockt Abwehrstoffe ins Blut.
Studien haben gezeigt, dass sich die Zahl der Fresszellen, die Viren und Bakterien den Garaus machen, verdoppeln kann. Um das Immunsystem nachhaltig zu stärken, muss man allerdings mindestens sechs Monate lang regelmäßig schwitzen.
Nach zwei bis drei Saunagängen zeigt die Waage flugs ein Kilogramm weniger. Dabei handelt es sich leider nur um verlorene Flüssigkeit. Im Kampf gegen Orangenhaut ist Saunieren aber durchaus empfehlenswert, wissen das Beauty-Experten: Die Heiß-Kalt-Reize straffen das Gewebe, kurbeln die Durchblutung an und schwemmen überflüssiges Wasser und Schadstoffe aus. Der Anti-Appetit-Effekt ist auch nicht zu verachten: Nach der Sauna fühlt man sich nicht nur entspannt und etwas müde, man hat auch kaum Hunger.
Um richtig zu entschlacken, muss eine Grundregel eingehalten werden: nicht während der Saunagänge trinken, sondern erst hinterher, dann aber reichlich. Während des Schwitzens werden bis zu eineinhalb Liter Wasser entzogen. Der Körper versucht durch Flüssigkeit aus dem Gewerbe auszugleichen, wodurch Schlackenstoffe in Bewegung geraten. Die eigentliche Entschlackung findet über Harnwege und Nieren statt.
Wichtig ist die "Schwitz-Haltung": Beim häufig beobachteten normalen Sitzen auf der oberen Bank der Sauna hat es der Kopf 80 bis 90 Grad heiß, im Fußbereich hat es schon nur noch 50 bis 60 Grad. Das sollte man vermeiden. Ratsam ist die Rückenlage, sofern es das Platzangebot in der Sauna zulässt und man nicht auf das große Badehandtuch vergessen hat. Die zweitbeste Haltung ist Sitzen mit angezogenen Beinen.
Während einer Erkältung sollte man auf Saunabesuche verzichten. Denn den gereizten Atemwegen bekommt die heiße, trockene Saunaluft nicht gut. Auch der Kreislauf sei bei Erkältungen und anderen Infektionskrankheiten ohnehin schon stark beansprucht, so dass die Sauna nur als zusätzlicher Stress wirke. Der Körper verlange nach Ruhe und sollte diese auch bekommen - etwa, indem man sich länger als üblich ins Bett einmummele.
Und es mag paradox erscheinen, bei drückender Sommerhitze eine auf 95 Grad Celsius erwärmte Sauna aufzusuchen. Die gesundheitsfördernden Wirkungen eines Saunabades ist aber auch im Sommer unbestritten. So können die das Immunsystem stimulierenden thermischen Wechselreize zum Beispiel der gefürchteten Sommergrippe vorbeugen. Und Saunabesuche im Sommer können ferner eine ideale Vorbereitung auf Reisen in Urlaubsregionen mit hohen Tagestemperaturen sein. Vor allem für einen Aufenthalt in einem subtropischen oder gar tropischen Klima wird die Anpassungsfähigkeit des Körpers an die Hitze gefördert.
Die Geschichte der Sauna
Das Wort Sauna kommt aus der finnischen Sprache und bedeutet übersetzt „Schwitzstube“. Das Saunieren an sich geht jedoch nicht auf die Skandinavier zurück. Ursprünglich stammt das Bad in heißer Luft aus dem Norden Ostasiens. Bereits vor mehr als 1.500 Jahren erkannten dort Bauern die Vorteile der Sauna. Sie begaben sich nach der Arbeit zur Erholung in einen Raum mit heißer Luft. Kultiviert wurde das Saunieren aber letztlich doch von den Finnen.
Durch den finnischen Steinhausbau entdeckten man die Wirkung von Hitze in einem abgeschlossenen Raum. Um ihre Häuser zu wärmen nutzten die Finnen im Haus ein Feuer nahe der Haustür. Heiße Steine aus dem Feuer hielten die Wohnung auch über Nacht warm. Aus dieser Erfahrung schufen die Finnen extra Räume als Badeort, in denen sie mit heißen Steinen und Aufgüssen den Raum erhitzten.
In Finnland ist die Tradition des Saunierens bis heute besonders ausgeprägt und wird auch heute noch nach alten Riten durchgeführt. Die Sauna ist daher in der finnischen Kultur tief verwurzelt. Die älteste Form einer finnischen Sauna ist die sogenannte Rauchsauna, welche in der finnischen Sprache den Namen „Savusauna“ trägt. Bei dieser Variante ist kein Schornstein vorhanden und der Ofen steht frei im Raum. Der Rauch wird durch aufgeschichtete Steine abgeleitet. Im Anschluss zieht er an den Wänden entlang nach oben und durch eine kleine Luke nach draußen.
Doch bereits auch die Römer saunierten mit gewohnter Regelmäßigkeit. Viele römische Kaiser förderten das schweißtreibende Baden öffentlich und errichteten zahlreiche Schwitzbäder – oft monumentale Bauten, die vor allem auch der Machtdemonstration dienten. Im römischen Zeitalter war das so genannte Laconicum die gängige Sauna: Ein Raum mit einem Kohlebecken in der Mitte, in welchem trockenheiße Luft erzeugt wurde. Nachdem das Schwitzbad kühlten sich die Römer im so genannten Frigidarium ab.
Die Sauna im Sommer
Bei schönem Wetter kommt kaum jemand auf die Idee, in die Sauna zu gehen. Doch das kann ein Fehler sein, denn auch im Sommer kann der Körper das Heiß-Kalte-Wechselspiel eines Saunabades gut gebrauchen. Zum einen wird das Immunsystem gestärkt, was hilft, eine lästige Sommergrippe zu vermeiden. Zum anderen wird die Haut den Saunagang auch noch in Jahren zu schätzen wissen. Denn durch diese Art des Schwitzens wirkt man der Hautalterung und Faltenbildung vor.
Schwitzen ist ein Prozess, der der Hautkühlung dient. Bei steigender Temperatur weiten sich die Blutgefäße, die Durchblutung nimmt zu und das Schwitzen beginnt, die Haut wird gekühlt. Aufgrund der klimatischen Bedingungen der Sauna geht es aber noch weiter: Die Temperatur der Haut steigt ebenfalls, so dass sie durch das Schwitzen nicht gekühlt werden kann. Nach einem 15-minütigen Saunaaufenthalt liegt sie bei 40 bis 42 Grad Celsius.
Dieser Anstieg verbessert den Stoffwechsel, wodurch wiederum die Neubildung von Hautzellen gefördert wird. Anschließend empfiehlt sich eine kalten Dusche und eine Pause an der frischen Luft. Hierbei verengen sich wieder die Blutgefäße. Ein darauf folgendes warmes Fußbad erweitert sie erneut. Dieses Gefäßtraining kommt dem Immunsystem zugute. Die Haut kann sich durch das gesamte Saunabad auf schonende Weise von verhornten Hautstellen der obersten Hautschicht trennen, wodurch sie dann prall und rosig wirkt.
Die größten Sauna-Fehler
Stresshormone durch abendliches Saunieren
Anfänger sind es oft noch nicht gewohnt, sich den Extremtemperaturen in der Sauna auszusetzen. Saunieren sie abends, kann ihr Biorhythmus durcheinander geraten. Die Folge sind dann Einschlafstörungen oder die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen.
Mit Erkältung nicht in die Sauna
Auch der Gedanke, ein Saunagang helfe bei einer Erkältung Wunder, ist nicht ganz richtig. Wenn die Erkältung gerade erst im Anmarsch ist und Schüttelfrost auftritt, kann die Sauna zum Aufwärmen genutzt werden. Allerdings sollten Sie dann das Abkühlen ausfallen lassen. Leiden Sie unter erhöhter Temperatur oder einer Grippe, ist vom Saunagang abzuraten. Der Körper bräuchte seine Abwehrkräfte dann für eine schnelle Genesung, das Immunsystem wird dann beim Saunagang strapaziert.
Vorsicht bei Krampfadern
Wer an Krampfadern leidet, sollte beim Schwitzen nicht sitzen, sondern mit leicht erhöhten Beinen liegen. So kann das Blut abfließen und "versackt" nicht in den Krampfadern. Nach dem Schwitzen sollten die Beine sofort kalt geduscht werden.
Vorsicht bei Bluthochdruck
Patienten mit Bluthochdruck oder Herzbeschwerden sollten in jedem Fall vor dem geplanten Saunabesuch einen Arzt aufsuchen. Er kann prüfen, ob der Kreislauf stabil genug ist, um dem heftigen Wechsel von Hitze und Kälte standzuhalten.
Sauna ist kein Leistungssport
Optimal ist es, wenn Sie nicht nur regelmäßig, sondern auch noch richtig saunieren. Denn wer nach der Devise "so lange und so heiß wie möglich" schwitzt, riskiert auch bei intakter Gesundheit einen Kreislaufkollaps. Sinnvoll sind pro Besuch zwei, vielleicht auch drei Saunagänge, nach Möglichkeit jeweils verbunden mit einem aromatischen Aufguss. Bleiben Sie nur so lange in der Sauna, wie es Ihnen wirklich gut tut. Acht bis fünfzehn Minuten pro Saunagang sind ausreichend. Gerade in größeren Saunalandschaften gibt es in der Regel Räume mit unterschiedlichen Temperaturen. Probieren Sie aus, was Ihnen persönlich am angenehmsten ist.
Kleiderordnung in der Textilsauna
Bei einer Textilsauna ist eine Kleiderordnung vorgeschrieben. In den europäischen Ländern sind Textilsaunen selten anzutreffen. In asiatischen Ländern und der USA hingegen sind Textilsaunen die Regel. Insbesondere aufgrund der dortigen Kultur haben sich diese dort eingebürgert. Allerdings ist bei der Textilsauna aus gesundheitlichen Gründen einiges mehr zu berücksichtigen als bei einer „FKK-Sauna“ – etwa was den Kreislauf betrifft.
Um dem Körper keinen Schaden zu zufügen, sollte berücksichtigen, dass die Kleidung nicht zu eng sitzt. Dadurch wird es dem Körper ermöglicht, auch an den bekleideten Stellen zu schwitzen und sich ab zu kühlen. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Temperatur der Sauna nicht zu hoch ist. Bei höheren Temperaturen zieht sich die Kleidung etwas zusammen und verringert dadurch den Durchfluss des Blutkreislaufes.
Wichtig ist, dass die Badekleidung sauber und trocken ist. Ansonsten beginnt sie zu dampfen und dünstet mitunter chemische Stoffe aus der Bekleidung in der Sauna aus, was zu Reizungen der Atemwege und der Augen führen kann. Zu hohe Temperaturen können zudem die Textilien nachhaltig schädigen. Eine Alternative sind spezielle Saunatücher bzw. Saunabekleidung